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Friday, 10. March 2006

Protokoll 9.3. 2006

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Aus dem Leeren schöpfen

Monika Mokre, Elisabeth Mayerhofer und Toni Silver

Abkürzungen im Text:

prok- Sabine Prokop
toni- Toni Silver
elis- Elisabeth Mayerhofer
monik- Monika Mokre
au- Audience

Am Ende des Textes ein Abstract und CVs der Vortragenden

Autorin: Elisabeth Seyerl

Synopsis des Diskurses

Monika Mokre und Elisabeth Mayerhofer diskutieren mit Toni Silver über „creative innovation“, „creative industries“ und den Unterschied zwischen dem männlichen Geniekünstler des 18./ 19. Jahrhunderts und der heutigen, sowohl männlichen als weiblichen, „creative entrepreneurs“. Empirische Studien belegen, dass der heutige Kunstbetrieb noch immer frauendiskriminierend ist, die Chancen auf Erfolg sind gering, besonders wenn man nicht Teil des Kapitalistischen Systems sein will. Am Werk der serbischen Künstlerin Tanja Ostojic wird die Auseinandersetzung von Frauen mit dieser Tatsache demonstriert.

Monika Mokre and Elisabeth Mayerhofer discuss together with Toni Silver the meaning of creative innovation, creative industries and the difference between the male genius- artist of the 18./19. century and the male and female creative entrepreneurs of today. Empirical studies prove, that the art business is still discriminating women and the prospects of success are low, especially if you don’t want to be part of capitalism. With reference to the work of the Serbian artist Tanja Ostojic, the confrontation of women with this fact is discussed.

Protokoll des Vortrags und der Diskussion

prok- Der Diskurs ist weit fortgeschritten, ich begrüße heute aber einige neue Teilnehmerinnen. Ich, Sabine Prokop, habe das Diskurs-Projekt koordiniert., Konzept dazu erstellten Birgit Sauer und Katharina Pewny, die die zweite Woche moderieren wird. Die Idee zum Festival stammt von Barbara Klein, die gemeinsam mit Margit niederhuber das Gesamtkonzept erstellt hat . Die Idee existiert schon länger und wurde nun endlich umgesetzt, obwohl das Kosmostheater heute besonders gefährdet ist.
Die Gästinnen sind Elisabeth Mayerhofer und Monika Mokre. Monika und Elisabeth werden gemeinsam vortragen . Elisabeth ist die Geschäftsführerin der IG Kultur Österreich, Kulturwissenschaftlerin und lehrt auch an der Uni. Sie beschäftigt sich mit Kunstökonomie und Kulturpolitik. Sie ist außerdem eine Kollegin von mir vom Verband Feministischer Wissenschaftlerinnen. Monika ist Politikwissenschaftlerin und Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Sie lehrt an verschiedenen Unis, mit dem Schwerpunkt auf
Genderkultur.

elis- Nur kurz worum es heute gehen wird. Ich werde kurz die Ausgangslage skizzieren: Existenz und Arbeitsbedingen. Danach fokussieren wie auf dem Status quo, creative industries. Im zweiten Teil zeigen wir, wie Künstlerinnen mit verschiedenen Strömungen umgehen, anhand vom Beispiel von Tanja Ostojic.
Die Ausgangslage ist folgende: im 20.Jhdt. gibt es die Auseinandersetzungen mit dem Genie Mythos des 18./19. Jhdts.. Es gibt entweder die Auflösung und Zurückweisung oder die Affirmation gegen die Institutionen, Kunstgeschichte und Kunstmarkt. Der klassische männliche Geniekünstler, einerseits hat er hohes Symbolkapital, gleichzeitig aber kein ökonomisches Potenzial. Der Geniekünstler geht davon aus, dass der Kunstakt ein Schaffen aus sich selbst und aus seinem Talent heraus ist, dieser Akt liegt außerhalb eines Arbeits- und Marktbegriffes, er ist nicht zu bewerten. Das ist ein Konzept des rein männlichen Aktes, der weibliche Akt beschränkt sich rein auf den Geburtsakt. Heute ist das noch eine gängige Realität. Im Moment gibt es ziemlich viele Änderungen im Kunstbetrieb. Ich spreche hier von den Einflüssen von Außen, von Kulturpolitik. Das Konzept von creative industries hat vor allem mit Medien und Softwareproduktionen zu tun. Das Konzept hat sich in Europa 1998 massiv durch gesetzte, es wurde in der EU eingeführt und die Kulturpolitik in GB änderte sich damals. In Österreich gibt es mittlerweile Förderungen. Mailath Pokorny meinte, das die creative industries einer seiner Schwerpunkte sind. Kunst wird also nicht als eigenständig betrachtet, sondern ist ein Marketinginstrument für Ziele, meist von der Standortpolitik, es ist ein neues Konzept der Kunstschaffenden, die creative entrepreneurs. Sie sind Individuen, die kreativ schaffen, aber ans UnternehmerInnentum gekoppelt sind. Es wird dabei viel Geld gemacht, zumindest im Modell. Eine Art neue digitale Oberschicht. Im detail gibt es bei den Arbeitsmärkten die selben Merkmale, wie sie im Kunstbetrieb lange bekannt sind, ein hohes Ausbildungsniveau, geringe Bezahlung, kaum Arbeitsrechtliche Standards und ein starker Gender Gap. Eine Pyramide ist klar da, je mehr Entscheidungen getroffen werden, desto weniger Frauen.

moni- Zusammenfassend hat sich für Künstlerinnen wenig geändert. Sie spielen im Spätkapitalismus eine Rolle, schöpfen aus sich heraus, aber anders als die Geniekünstler, da creative entrepreneurs auch Geld verdienen. Spannend ist es, weil der Spätkapitalismus das idealisierte Gegenbild nicht mehr braucht, jeder muss sich in die Wirtschaft einfinden. Sie ist anerkannt. Die Situation von Frauen ist ähnlich. Der Geniekünstler ist männlich, bei den creative entrepreneurs gibt es auch Frauen. Künstlerinnen haben sich gegen solche Festschreibungen jeher gewehrt. Häufig gibt es eine Berufung auf die Freiheit der Kunst. Die Freiheit der Kunst ist ein fraglicher Begriff, lässt sich aber von der Kunst benutzen. Kunstströmungen, die das tun, beschreiben sich grundsätzlich als politische Kunst. Sie kritisieren, sind gegen die platte ökonomische Verwertung, es ist ein Balance Akt zwischen reiner Kunst und einer Einordnung in die Ökonomie. Nun zum Beispiel Tanja Ostojic, mit der wir uns schon länger beschäftigen. Ende letzten Jahres, gab es das Projekt 25 peaces, Teil des letzten Projektes waren verschiedene Plakate auf Rolling Boards. Zwei Bilder wurden besonders kritisiert. Eines davon war von Tanja, das Plakat zeigte eine Frau mit einem EU –slip ( „without title“) und es wurde von der Kronenzeitung als pornographisch bezeichnet. Es gab viel Kritik, eine große Kontroverse über die Rechte der Kunst. Damit wurde Tanja berühmt. Tanja kommt aus Serbien , sie ist Künstlerin, Frau, und aus Serbien. Provokation ist ihr in ihrer Arbeit wichtig. Ihre Themen sind Kapital and Gender, und sie fokussiert sich auf Frauen im Kunstbetrieb, in ihrem „ integration project“ zum Beispiel.
Eines ihrer ersten Projekte war, das Tanja in einem Lift, mit Kreide bemalt, als Kunstobjekt, ihren eigenen Körper als Objekt benutzte, es erklärte die Rolle der Frauen in der Kunst. Der weiblich Körper wird durch die Blicke des männlichen Betrachters definiert, es geht nicht um erotische Anziehung! Ihr Folgeprojekt „i be your angel“ bestand daraus, dass sie einen Kurator während eines Festivals als eine sehr weibliche sexy Frau begleitet. Es geht um die Rolle der Frau im Kunstbetrieb, die Frau als Beiwerk des Künstlers. Es forderte große Debatten und war provokativ.
Nun kurz zum „Integration project“. Dabei überquerte sie illegal die EU-Grenze, wie es jeden Tag zahlreiche Leute machen.
Ihr nächstes Projekt war „Waiting for a visa.“ Sie wollte ein Visa und stand vor dem Konsulat in Belgrad und hat keines bekommen. Danach entstand „looking for a husband with a EU- passport”. Sie betrieb dafür eine Homepage, auf der sie ein Nacktfoto von ihr zeigte, es war aber nicht sexy. Sie erhielt Briefe von potenziellen Männern und Interessierten. Nach einer 6 Monate langen Korrespondenz mit einem deutschen Künstler traff sie sich mit ihm. Ihr erstes Treffen war in Belgrad, dann heirateten sie , und in 2005 gab es den letzten Schritt ihres Projekts, eine Scheidungsparty.
Eine andere Idee war, ihr Projekt im TV zu zeigen, welches sie jedoch nicht realisierte.
Ihr „Integration project“ verlässt das Kunstfeld und zeigt die verzweifelten Mittel von Frauen die in die EU wollen. Ihre Projekte sind ohne Romantisierung oder Erotisierung.
Zurück zu “25 peaces“ und ihrem Project „without title“ welches Kritik am Schengen Europa und den Folgen für Frauen, die nicht in der EU leben übt. Das Bild war nicht neu, der EU- slip war nicht neu, er war aus Zeitschriften bekannt. Es verweist auf Frauenhandel und Eheprostitution. Gleichzeitig zeigt es die Problematik von Werbung. Die öffentliche Entrüstung war auf die Pornographie- Debatte fokussiert. Die Debatte ist nichts neues in der Kunst. Zugleich ist die Frage irrelevant (was ist Kunst, was nicht) für Künstlerinnen, aber es ist interessant, dass das Werk die breite Öffentlichkeit erreich hat. „25 peaces“ ist eine Mischung aus Kulinarik und den Künstlerischen Anspruch, die Kunstwerke haben provoziert, aber ohne Folgen. Adorno und Horkheimer nennen es „Kulturindustrie als Massenbegriff“ . Es ist eine Form der Verkäuflichkeit. Ein gelungenes Marketingprojekt.

elis- Um zum Anfang zurückzukommen,... die Kunstökonomie, ...der Brückenschlag ist nicht einfach, er funktioniert nicht, und zwar auf verschiedenen Ebenen. Die Arbeitsverhältnisse sind gleich schlecht. Auf der Inhaltsebene, ......die Kunstwerke werden nicht gelesen, die Provokation verkommt, die Rezensionsfunktion funktioniert nicht, es braucht schwierigere Strategien. Und konkret, die Bühnenstruktur im Kunstbetrieb, Kunst ist in der politischen Lage der EU nicht möglich. ...
monik- Nun zu einer Form der Eigenwerbung von mir und einem Karikaturisten. Es sind Ausschneidformen. Der Frauenkörper kann bekleidet werden.

au- Ich finde das es bei der Arbeit von Tanja ein gutes Bsp., bezüglich der Ökonomie, gibt. Das Projekt hat sehr viel Geld eingebracht, aber Tanja hat fast nichts verdient.

au- Aber das Foto ist auch sehr verändert, in Wirklichkeit war es Winter und niemand sah das Poster. Ich habe es in der Kronenzeitung gesehen.

au- Alle Künstler bekamen nur 1000 Euro, niemand kritisierte das. Das Projekt „25 peaces“ erhielt Geld vom Staat.

monik- Es lief über das Jahr 2005, es gab zu vielen Jubiläen pseudokritische Projekte in ganz Wien.

au- Die Frage ist warum man mitmacht.

monik- Ein Freund von mir und Tanja sagte, er würde es nicht ausschlagen ,aber der Kontext fehlte.

au- Der Kontext fehlt, ich sehe ihn nicht. Für mich ist es immer wieder schwierig. Es ist ein Problem, was ist Pornographie, eigentlich sind alle Plakate pornographisch.

monik- Ich war damals im Krankenhaus und habe es in der Kronenzeitung gesehen und hab den Kontext nicht verstanden.

au- Es ist interessant, dass Kunst in den öffentlichen Raum geht, aber ...

au- Man könnte sagen, die Kuratoren haben die Künstlerinnen ausgenützt, sie wollten sich wichtig machen. Es gab so eine große Aggression auf die Künstlerinnen.

au- Ja, und die Kuratoren haben das Projekt nicht verteidigt.

au- Man könnte sagen, die KünstlerInnen sind selber schuld, aber im Prinzip gab es zwei Zugänge: die Künstler sind selber schuld oder die Kuratoren wussten nicht, was sie machten oder war es ein politischer Akt?

au- Man könnte Künstler nicht besser zur Schau stellen.

monik.- Ach, ich würde sagen, es war Desinteresse und keine Ahnung von der Wirkung solcher Plakate. Ich hab mal Plakate gesehen , die nicht aufregend waren, aber mehr bewirkt haben.

au- Es gab viele, die nicht konsumierbar waren. Viel war nicht überlegt! Die Kuratoren haben nie über das wesentliche Manko geredet.

prok- Schon, im Standard...

au- Die Kuratoren haben sich zurückgezogen.....

prok- Wie seht ihr das mit dem Nacktfoto im Internet?

monik- Da war sie ständig im Kontakt mit den Personen und hat kommentiert. Man kann sich vorstellen, man reicht eine Arbeit ein, .....

elis- Aber das ist doch recht symptomatisch. Alte arbeiten, dafür hat es Geld gegeben,...es erklärt viel.

au- Eine Frage zu der Lage der Künstlerinnen und creative industries. Gilt das nur für Bildende Künstlerinnen und gibt es Studien dazu? Woher kommen diese Daten?

elis- Es gibt einige Studien, die letzten aus 2000. Teilweise sind es Spartenuntersuchungen und generell gibt es seit den 70ern keine breite Untersuchung, aber neue Untersuchungen, die manche Sparten untersuchen, Musik und so. Da gibt’s neuere Literatur. Jetzt gerade entsteht eine Studie zu den Arbeitsverhältnissen zu creative industries. Und Kunstarbeitsmärkte wurden vor allem in Deutschland als Modelle einer neuen Arbeitsgesellschaft betrachtet.

au- Woher kommt der „Zucker“ im Titel?

elis- Die creative industries werden immer wieder als Chance für die Künstlerinnen verkauft, obwohl es nicht stimmt....

monik- Manchmal funktioniert es schon. Künstlerinnen erhoffen sich schon viel.

au- Man kann sagen, dass es in den 90ern einen Boom gegeben hat, wegen New Economy und so. Ich habe das Gefühl, dass es in Berlin zum Beispiel offensichtlich ist, dass es mit der Stadt- Entwicklung zu tun hat. Ich finde das es nicht wirklich funktioniert. Die neueren Generationen sehen diese Möglichkeit nicht so, die wollen da vielleicht gar nicht mitmachen

elis- Ich bin skeptisch, da viele Studien zeigen, dass die junge Künstlerinnen Generation der öffentlichen Förderung sehr skeptisch gegenübersteht.

au- Aber ich glaube das es schon desillusionierend war.

prok- Ich möchte Künstlerinnen einbringen. Toni kann sicher etwas sagen.

toni- I am full of this presentation. First of all I saw the ads, it was interesting cause I thought it was an ad, objectifying women, it’s interesting to know the context.
New York is an island, when we are talking about artists being funded, it does not exist. I suspect, that is a lot of what is happening here. So I moved to New York in the 70s and I was very traditional, I wasn’t an artist really, I only became a performance artist much later. In making the choice to be an artist, I did not have opportunities for funding. I had no illusions. You don’t expect to make money because you don’t. It is always a duel role, you have to do something else for money. It’s a challenge. Today things are so expensive, when I got there before, it was so cheap. There is all of this,…for women there is the aspect of, ….have a life, make a living, …on the other side there are people making huge amounts of money, you star in a movie and get heaps of money. We are used to things being market- driven. For me, I do what I want, I don’t care, but for people who want to make a living of it, how do you do that. I just want to share that, it is different, but it is getting more like it, with the EU. In America, even if you do creative things, a lot of smart people are in marketing, to find an underground is very difficult. You just become part of capitalism, it’s happening all over the world. I come to the conclusion, that I can’t find a good aspect in greed. Its all money, money. Sexism exists, it’s institutionalised. I hope I could ad something.

au- We don’t have this model in America. There are visual artists in America that are making heaps of money, what people do is to make money and do it all. A lot of performing artists find work that is closest to what they want to do, to feel part of a community. We look for the service organisations, that provide services. One is “field”, it is very good, providing workshops and open forms to show work. Residencies, where you can go and everything is paid for, you can be in a situation to create work. You can also get paint, computers and stuff for free. You have to ,….they are non-profit.

au- And who is an artist?

au- They ask for brochures and your history, you just proof that you are an artists. It’s with membership. They are very supporting. No matter how successful a project is, but you just need a lot of money to keep going. They are trying to figure out modes to make an income, earn money. The most successful is creative artists and film.

prok- Have you applied for a grant yourself?

toni- There is so much competition for money. There are things specifically for women artists, but the big machine in America is the popular culture.

au- In New York City there is cultural diversity, but actually being white means you are in competition with other groups. I am more successful because I am older now.

toni- But, what does it mean, in terms of real diversities. We have denied it, but in America there is classicism (Klassengesellschaft). The middle class has fallen into a hole. That is on my mind now.

prok- There was a discussion about it. In Europe or in Austria it is a context question. Context of art, if you use mass media, how do you deal with it?

toni- To me it’s not separate. We had this discussion, for us, we make this thing about the patriot act, about this law, … something that effects the public but they don’t know. Since we are taking something boring as a legal document, how do we make it alive, entertaining? For me living in America now, if I don’t have some sense of humour , I would jump out the window.

prok- But, would you talk or work on TV? Because Tanja did not want to talk on TV? Would you have a TV performance?

au- I saw you on TV, 3sat, arte or something. I don’t know if it was the whole performance, or just a part. I could ask 3sat and ask them.

toni- I didn’t know about it. The bush administration, it changed things, little by little our lives are more transparent and the government is less transparent. It is very scary. But for us, the danger, I know my name is somewhere. But, I will let you know if I do something on TV.

au- I think things have changed since 2000. We have had a Regierungsumschwung, there are a lot of rules changing. So many things change but you don’t realise it. It is similar with the patriot act. It is horrible, so you have to laugh about it.

toni- The most important thing was to let people know about it.

elis- In Europe you have a broad middle class and things don’t happen in a spectacular way, so you are tempted to close you eyes. But on the street you see the people who have nothing. But it’s not so obvious.

toni- Many Americans have their heads up their behinds and they are not paying attention to what is going on. These civil rights were established as a reaction to king George III. The people who established America, but now we are destroying these things. And once they are gone, they are gone. If you compare it to nazi Germany, people say, oh, how terrible, but I mean, evil is very slow.

monik- People think it is great that there are all these cameras in the underground, people don’t care, because they think, I am not doing anything bad, or against the law. People are not interested in it.

toni- I have to make work of some sort, I need this expression, the irony of America, saying they are bringing democracies, but they are dismantling it. They frame it in such good propaganda. They take everything, and make it for him. It is upsetting to me.

elis- I think it is astonishing, that 30 years after the women’s movement, this process of
“othering” is working so well, nowadays, you get the impression, that being a Muslim is like having an illness.

toni- Yes, of course there are Americans jumping around on the Muslim fundamentalists,
But our president is a Christian fundamentalist. It’s incredible.

au- How was your show “the patriot act” received in the USA?
Well, we only did it in New York and New York is very different than the rest of the USA. But the show is a lot for people, a lot is upsetting, something is amusing.

au- I found it interesting, I saw the show on Tuesday. She said, oh, yes, it was good but I know most of it. She had a friend affected by the patriot act and knew a lot about it.

toni- But most Americans don’t know anything about it. Some friends in the Waldviertel were more informed than them.

au- But the Americans work so hard, that people are so exhausted, they don’t stop working at three on Friday. It’s so expensive. All artists are disappearing. Today New York is a financial centre, the people are no longer interested in the arts.

toni- Yes, it was always a money place, …

au- Where are the artists moving to?

toni- The artists have moved to the outside parts, which isn’t bad either, moving into the rest of America. It was a very European city, which had to do with the Diaspora of the Jews. But its is changing.

prok- In arts you can do something more fun than in science, in arts it matters more to the world.

monik- I am a political scientist because I am a political person, one thing we have been thinking about. …the industries as a hype, we either say its great or you are crying. Trade Unions here can’t cope with this new forms of employment, including voluntary and freedom work.

monik- You have a problem there are very individual people, there are people who make a lot of money, it goes against the solidarity.

au- Money seems to be the issue, you can’t live without it. We, that are poor, take it as something we need. For people who have money it means something very different. I think there might be a basic misunderstanding.

toni- I think it’s very individualistic. For someone like Donald Trump it means nothing, it’s all entertainment. I noticed that a lot of people don’t know the value of money, they don’t know if it is a fair exchange, when buying something.

au- But same with the value of jobs. There are professions that used to be highly valued and get no money today.

au- Have you got an example for a better way to use money?

toni- The Rockefellers thought it was important to give some of their money back, to the arts. prok- I think we should come to an end. Thank you.

Ende

Abstract

Monika Mokre und Elisabeth Mayerhofer:
Aus dem Leeren schöpfen
Künstlerinnen und die Creative Industries
im Dialog mit Toni Silver / USA - (Patriot Act)
Seit den ausgehenden 1990er Jahren wird "kreative Innovation" als wesentlicher Wirtschaftsfaktor insbesondere im Städtewettbewerb abgefeiert. Durch das räumliche Nebeneinander verschiedener Gruppen an den Schnittstellen von Kommunikationstechnologien, künstlerischer und wirtschaftlicher Innovation soll eine spezifische Szene entstehen, die "Creative Class", wie sie im Titel des Bestsellers von Richard Florida genannt wird. Die Kreativen werden zum Leitbild einer neuen Arbeitskultur, ihre prekäre Situation wird durch Arbeiten wie die von Florida nachhaltig positiv bzw. als Lifestyleelement gezeichnet.

Dem gegenüber stehen empirische Studien über Kultur- und Wissenschaftsarbeitsmärkte, die ein ernüchterndes Bild der Lage zeigen: Atypische Arbeitsverhältnisse bedeuten Nachteile für die Betroffenen auf allen Ebenen. Kunstschaffende Frauen sind dadurch mehrfach betroffen: Zum einen ist ihre Ausgangsbasis bereits eine schwächere als die von Männern, da der traditionelle Kunstbetrieb frauendiskriminierend agiert. Zum anderen verstärkt die zunehmende Deregulierung von Kunstinstitutionen die Diskriminierung von Frauen, die durch eine hochgradige Regulierung im Bereich der öffentlichen Hand gemildert werden konnte. Und zum Dritten sind Frauen von atypischen Arbeitsverhältnissen generell weitaus stärker betroffen als Männer. Wenn sich noch andere Faktoren wie soziale und/oder ethnische Herkunft dazu addieren, so wird die Wahrscheinlichkeit, im Kunstfeld reüssieren zu können immer geringer.

Im zeitgenössischen Kunstschaffen werden diese Diskriminierungsverhältnisse von kritischen KünstlerInnen zum Thema ihrer Arbeit gemacht. Dies soll exemplarisch am Werk der Künstlerin Tanja Ostojic gezeigt werden, in dessen Zentrum ihre eigenen Erfahrungen als Frau und Künstlerin aus einem marginalisierten Teil Europas stehen.

CVs

CV: Mag.a Elisabeth Mayerhofer
Geschäftführerin der IG Kultur Österreich, Kulturwissenschafterin, Universitätslektorin. Zur Zeit Dissertation über "Transformationen der sozialen Rollen und Funktionen von KünstlerInnen", 2004/05 Gastforscherin an der Erasmus Universität Rotterdam.
Seit 1996 Beschäftigung mit Kunstökonomie und Kulturpolitik, in diesem Zusammenhang Gründungsmitglied der Forschungsgesellschaft für kulturökonomische und kulturpolitische Studien (FOKUS; www.fokus.or.at).
Arbeitsschwerpunkte:
Frauen in Kunst- und Kulturberufen; Arbeitsverhältnisse im Kultur- und Wissenschaftsbereich; soziale Rolle von KünstlerInnen; Kulturpolitik (Creative Industries, Kunst im öffentlichen Raum); Gender Studies.


CV: Dr. Monika Mokre
Politikwissenschaftlerin, stellvertretende Direktorin des EIF, Institut für europäische Integrationsforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Vorsitzende der "Forschungsgesellschaft für kulturökonomische und kulturpolitische Studien (FOKUS)", Lehraufträge an den Instituten für Politikwissenschaft in Innsbruck, Wien und Salzburg
Forschungsschwerpunkte: Europäische Öffentlichkeit, Demokratietheorie, Gender Studies, Kulturpolitik
Aktuelle Publikationen (Auswahl):
"(Women and) The Costs of Representation: On State, Representation, Power, and Exclusion." In: S. Puntscher Riekmann/ M. Mokre/ M. Latzer, The State of Europe. Transformations of Statehood from a European Perspective. Frankfurt: Campus 2004.
"Auf dem Weg zu einer Verfassung der Europäischen Union - auf dem Weg zur Geschlechterdemokratie?" In: U. Behning/ B. Sauer (Hg.), Was bewirkt Gender Mainstreaming? Frankfurt: Campus 2004.
Europas Identitäten. Mythen, Konflikte, Konstruktionen. Frankfurt: Campus 2003 (Hg. gemeinsam mit G. Weiss und R. Bauböck).

CV: Toni Silver
is a performance artist and member of Temporary/Industrial Arts. Previous T/IA collaborations include TIME-O-RAMA, and her solo work BOOBY TRAPS EVERYWHERE, the first performance in New York about 9/11. Other solo work includes A CAB IS CHEAPER THAN A FUNERAL. and LEAVE HER TO BEAVER, for which Wiley Press called her "captivating ...original, funny, (and) in-your-face honest." Miss Toni's work has been presented in such New York venues as HERE, Culture Project, St. Mark's Theatre, Ohio Theater, manhattantheatresource and Chashama, and the Fringe Festival and Painted Bride in Philadelphia. She recently appeared as Miss Bitch-on-Wheels in Dixie FunLee Dance Theatre's THE THINNEST WOMAN WITH THE FEWEST WRINKLES WINS at Joyce Theatre Soho. Miss Toni hosts a weekly radio show, THE CINEMATIC ARTS, on InTouch Radio

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Discourse Programme

Wednesday - March 8, 2006, 5:00 - 7:00 pm Moderation: Sabine Prokop Petra Unger: Das sichtbare Unsichtbare Feminist aspect of art and cultural intermediation in museums and in public space In dialog with Lise Skou/Denmark (This is a story of a woman who...)

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